Wo stehen wir heute?

Die Menschheit verbraucht heute siebenmal so viel Wasser wie vor hundert Jahren. Nach aktuellen Prognosen werden Mitte des 21. Jahrhundert rund 40 Länder unter Wassermangel leiden. Vor allem in Afrika, dem Mittleren Osten, Indien und Asien spitzt sich die Lage zu. Derzeit haben etwa 748 Millionen Menschen (lt. World Water Development Report 2015 der UNO) keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Darüber hinaus und mindestens so wichtig ist die Tatsache, dass etwa 2,5 Milliarden keinen Zugang zu Sanitäreinrichtungen haben, was zu massiven Umweltverschmutzungen führt.

Die Menschen in Nordamerika verbrauchen im Schnitt mehr als 6.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr. In den ärmsten Ländern Afrikas liegt der Wert bei unter 700 Kubikmetern. Der tägliche Wasserverbrauch pro Person beträgt in Europa 115 Liter, in Afrika 15 Liter. In Äthiopien stehen pro Kopf und Jahr weniger als 50 Kubikmeter Trinkwasser zur Verfügung. Frauen und Kinder in diesen Ländern sind oft 15 bis 20 Kilometer täglich unterwegs, um Wasser zu holen.

Folgen für die Gesundheit

Aufgrund von Umweltverschmutzungen verschlechtert sich die Wasserqualität weltweit. Die Infrastruktur in den Entwicklungsländern weist zudem erhebliche Mängel auf und in manchen Regionen gelangen 90 Prozent der Abwässer unbehandelt in den Wasserkreislauf.

Etwa 1,8 Millionen Kinder sterben jährlich an den Folgen unzureichender Wasser- und Sanitärversorgung. Global gesehen sind fast 80 Prozent der Erkrankungen auf schlechte Wasserqualität zurückzuführen. Die Menge des verfügbaren Trinkwassers ist um ein Drittel in 25 Jahren gesunken.

Schwierige Entscheidungen

Wasser ist endlich. Wir verfügen über eine konstante Menge dieser kostbaren Ressource, die zwar begrenzt recycelbar ist und so vielerorts erhebliche Verschmutzungen aufweist. Permanentes Wachstum und der Schutz unserer Ressourcen sind schwer unter einen Hut zu bringen. Wir müssen eine Balance finden zwischen aktueller und potenzieller Nutzung und mitunter auch zwischen Staaten, die zu potenziellen Rivalen werden für ein Produkt, das so lebensnotwendig ist wie die Luft.

Behandeln wir unser Wasser wie eine kostbare Ressource, die allen gehört, oder unterwerfen wie es den Gesetzen des Marktes? Es wird nur in Ausnahmen und durch sehr teure und energie-intensive Entsalzungsanlagen vor allem in Küstennähe gelingen, das Angebot zu erhöhen, darin stimmen Umweltschützer und Ökonomen überein. Die Lösung liegt meist darin, die Nachfrage nach Wasser zu reduzieren, die Verteilung gerechter zu gestalten und Abwasser soweit als möglich aufzubereiten und so wiederverwendbar zu machen.

Was können wir unternehmen?

Der Zugang zu Wasser ist ein universales Recht. »Wasser ohne Grenzen« setzt sich dafür ein, einen Beitrag zu leisten, in besonders kritischen Situationen wie Schulen und Klein-Krankenhäusern möglichst vielen Menschen einen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen. Wir helfen damit, diese lebensnotwendige Ressource zu schützen und zu erhalten.

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